Hauptkirche St. Petri
Bei der Petrikirche 2
Politische Selbstverbrennung
Vor dem Gotteshaus übergießt der Tübinger Umweltschützer Hartmut Gründler am 16. November 1977 seinen Körper mit Benzin und zündet sich an; fünf Tage darauf erliegt er in einem Krankenhaus den schweren Verletzungen. Er versteht die Tat als »Feuerzeichen« gegen eine für ihn lebens- und zukunftsbedrohende Atompolitik der SPD, die zeitgleich im Congress Centrum ihren Bundesparteitag abhält. Im Fokus von Gründlers Kritik steht schon seit dem Amtsantritt Kanzler Schmidt, den er mittels Briefen und Hungerstreiks zu einem Ausstieg aus der Kernenergie bewegen will. Wie im Testament verfügt, liegt auf dem Sarg symbolträchtig ein versengtes Exemplar von Schmidts 1976 erstmals erschienenem Buch »Als Christ in der politischen Entscheidung«.